Ein bewegendes Solostück über die Alzheimer-Erkrankung.
Wie jeden Sonntag macht sich ein schon leicht angegrauter Sohn auf, seine an Alzheimer erkrankte Mutter im Pflegeheim zu besuchen. Das gibt Hoffnung, macht Mut und beruhigt. Der beiderseitige Entfremdungsprozess und das stetige Abschiednehmen von Vertrautem scheinen in lichten und klaren Momenten der Mutter, zumindest für kurze Zeit, aufgehoben zu sein. Doch die unheilbare Krankheit bringt auch jene weniger befruchtenden, deprimierenden und manchmal kaum mehr auszuhaltenden Rückschritte mit sich, die es so schwer machen, mit Demenzkranken umzugehen.
Ganz behutsam und zart werden solche und ähnliche Tabus in dem Stück des Niederländers Joop Admiraal verarbeitet. Er beschreibt die eigenen Erlebnisse mit der kranken Mutter. „Joop Admiraal hat (…) Wirklichkeit zu Kunst gemacht“, hieß es im Bericht der Preis-Jury, als er für „Du bist meine Mutter“ die höchste niederländische Auszeichnung für Schauspieler, den „Louis d’Or“, erhielt. In Deutschland wurde er u.a. mit dem begehrten Adolf-Grimme-Preis für die Filmfassung des Stücks ausgezeichnet. Andreas Klaue, der in einem steten Wechsel die Rolle der Mutter und des Sohnes verkörpert, zeigt das Abschiednehmen als einen Weg der Selbsterfahrung, heiter und schmerzvoll, besorgt und besonnen.